Besuch des Hilfskrankenhauses in Gunzenhausen: Eine Reise in die Geschichte des Kalten Krieges
Eine spannende und lehrreiche Zeitreise unternahm kürzlich die V8C der Wirtschaftsschule. Im Rahmen des Deutschunterrichts besuchte die Klasse das sogenannte Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen, das als ehemaliger Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges bis heute als Zeitzeuge dieser Ära erhalten geblieben ist.
Der Bunker, der unter dem Berufsschulzentrum verborgen liegt, wurde in den 1960er Jahren erbaut und sollte im Falle eines Atomkriegs als Notunterkunft dienen. Heute ist er ein wichtiges Mahnmal und ein Ort des Lernens, an dem Schüler und Besucher mehr über die damalige Zeit erfahren können.
Begleitet von fachkundigen Experten tauchten die Schüler tief in die Geschichte ein. Der Rundgang durch die düsteren Gänge und die beeindruckenden, aber auch beängstigenden Räume des Bunkers, die mit medizinischen Geräten ausgerüstet waren, vermittelte ein eindrucksvolles Bild der damaligen Ängste und der Vorbereitung auf den Ernstfall. Im Hilfskrankenhaus hätten Verletzte im Falle eines atomaren Angriffs versorgt werden sollen – eine Tatsache, die die Schüler sichtlich beeindruckte.
„Es ist faszinierend zu sehen, wie die Menschen damals auf einen Krieg vorbereitet waren, den sie fürchteten, aber nicht vermeiden konnten“, erklärte ein Schüler der 8. Klasse. „Ich wusste zwar, dass es diese Bunker gab, aber jetzt zu sehen, wie alles eingerichtet war und welche Techniken damals zur Verfügung standen, macht das Ganze viel greifbarer.“
Die Führung durch den Bunker war nicht nur eine spannende Zeitreise, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für die Schüler, sich mit der Geschichte des Kalten Krieges und den damals vorherrschenden Ängsten auseinanderzusetzen. Durch die praktische Erfahrung konnten sie sich besser vorstellen, wie das Leben unter der ständigen Bedrohung eines Atomkrieges gewesen sein muss.
Warum aber im Rahmen des Deutschunterrichtes?
Im Frühjahr war die bekannte regionale Lektüre „Lupus Noctis“ Teil des Unterrichts. Dieser Roman spielt in den Räumlichkeiten des Hilfskrankenhausen. Für die 8. Klasse war der Besuch des Hilfskrankenhauses so nicht nur eine spannende Exkursion und ein Beitrag zur historischen Bildung, sondern man konnte sich auch mehr in die handelnden Figuren aus dem Roman hineinversetzen. Am Ende des Besuchs waren sich alle einig: Ein solches Erlebnis, das die Geschichte direkt erlebbar macht, sollte es für die nachfolgenden Jahrgänge unbedingt wiedergeben.