Seite wählen

Projektarbeit als Probelauf für die Prüfung

„Zwei Körper treffen sich“
ohne Mindestabstand während der Pandemie

Der 20´te Meisterkurs in Gunzenhausen bekam im zweiten Semester den Arbeitsauftrag ein Projektmöbel zu entwerfen, zu planen und letzten Endes es auch praktisch herzustellen. Die gestalterische Herausforderung zu (M)eistern war zu Beginn nicht ganz einfach.

„Zwei Körper treffen sich“ hieß der Arbeitsauftrag.

Daraus musste ein Möbelstück entstehen, welches eine Durchdringung von zwei Körpern darstellen sollte. Der Verwendungszweck des Stückes konnte dabei selbst gewählt werden. Im Unterricht wurde nun viel skizziert, entworfen, diskutiert und so manch eine Idee auch wieder verworfen. Letzten Endes wurde in Zusammenarbeit mit dem Semesterleiter Herrn Dehm, dem Meisterschüler und im manch eine Fall dem Lebenspartner, ein sehr schönes Möbelstück entwickelt. Die Verwendung von Sondermaterialien wie zum Beispiel Linoleum; Beton; Metall; HPL; usw. war ein weiterer Pflichtpunkt der bei diesem Projekt mit eingeplant werden musste.

Für die Erstellung der Fertigungsunterlagen konnte die Unterrichtszeit genutzt werden, was aber bei vielen Stücken nicht ausreichte und so wurde schon während der Planungsfase die ein oder andere Nacht zum Tage. Selbstverständlich wurde das Möbelstück auch kalkuliert um die entstehenden Kosten zu überschauen und die Arbeitsvorbereitung komplett zu machen. Das Projekt sollte ein erster Probelauf für die anstehende Meisterprüfung im Sommer 2022 sein.

In der Praxis wurden nun die Stücke in der Werkstatt der Meisterschule gebaut. Dafür konnten vier Unterrichtstage des praktischen Unterrichts verwendet werden, die restlichen Stunden wurden nach dem Unterricht und in den Herbstferien abgeleistet. Eine logistische und planungstechnische Meisterleistung die ja auch im betrieblichen Alltag zu erfüllen ist. Absprachen für die Maschinen-nutzung mussten gemacht und Arbeitspläne erstellt werden.

Leider konnte „Corona“ bedingt die Vorstellung der Möbelstücke nicht wie geplant mit einer kleinen Feier und großem Publikum stattfinden, die Stücke wurden stattdessen in kleinen Gruppen von den stolzen Erbauern den Lehrkräften der Meisterschule und der Holzabteilung präsentiert. Die eine oder andere kritische Frage blieb während der Vorstellung nicht aus, diese konnten aber alle meisterlich beantwortet werden. Die größten Überraschungen gab es oftmals bei der Nachkalkulation, mit einem Soll-Ist-Vergleich wurden festgestellt, dass die Planungen im Vorfeld und die Realität in so manchen Fällen leicht bis deutlich abgewichen sind.

Rundum war es wieder ein sehr schönes und gelungenes Projekt der Meisterschule Gunzenhausen, dass die Schüler als sehr lehrreich empfunden haben. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigt, dass sich aus diesem „Probelauf“ im zweiten Semester, immer wieder ein Meisterprüfungsprojekt weiterentwickelt hat.

Ein kleines Trostpflaster für die ausgefallene Feier nach der erfolgreichen Präsentation war das gemütliche zusammenstehen im Innenhof der Schule, wo bei einem kleinen Lagerfeuer und mit einem wohlverdienten „Feierabendbier“ auf das gelungene Projekt angestoßen wurde.