Seite wählen

Zeugnisübergabefeier der Abschlussklassen

GUNZENHAUSEN – Corona und immer noch kein Ende: Erneut kann (muss) die Staatliche Wirtschaftsschule Gunzenhausen auf ein Schuljahr zurückblicken, das von der Pandemie geprägt war. Erneut konnte die Abschlussfeier nicht wie gewohnt in der Stadthalle stattfinden, sondern im Eingangsbereich der Schule also im Freien und mit Abstand zueinander. Und erneut äußerten die Lehrer ihren Stolz auf die Absolventen die den widrigen Umständen trotzten und letztlich sogar gestärkt aus der Krise hervorgingen. Die Wirtschaft könne sich auf solche Schulabgänger freuen, hieß es mehrmals.

Die Abschlussfeier war dreigeteilt. Erst kam die Z 11 an die Reihe (zweistufig), es folgten die V 10A und die V 10B (jeweils vierstufige Schulform). An die insgesamt 55 Absolventen wandten sich Schulleiter Thomas Grad, sein Stellvertreter Wolfgang Förtsch und die jeweiligen Klassenleiter. Der entscheidende Satz: „Die 55 Absolventen haben die sehr attraktive berufliche Form des mittleren Bildungsabschlusses erworben.“

Nach Grads Worten gelang das 98 Prozent aller Schüler der Abschlussklassen. Sie erlebten und durchlebten 16 Corona-Monate und mussten die tiefgreifenden Auswirkungen meistern. Da gab es verschiedene Unterrichtsformen, bis hin zum „vorher nicht vorstellbaren Distanzunterricht“. Die Faschingsferien wurden gestrichen, denn die Vorbereitung auf die letzte Etappe war wichtiger. Masken, Abstandsregeln, Einbahnstraßentreppen, regelmäßige Testungen, geteilte Klassenverbände und versetzte Pausenzeiten bestimmten den Alltag. Zeitweise wirkten Teile des Schulgebäudes wie ein Geisterhaus, weil sehr vieles online vonstattenging.

In dieser seltsamen, schwierigen, komplizierten Zeit hatten die Abschlussschüler die Eltern an ihrer Seite (Homeschooling!). Die Mütter und Väter waren so intensiv beteiligt und eingebunden wie noch nie. Zudem standen auch die Lehrer vor neuen Herausforderungen, denn die neuen Formen des Unterrichts mussten ja angenommen, vorbereitet und durchgeführt werden. Als dritten Faktor des Erfolgs nannte Grad die Absolventen selbst, sie mussten ebenfalls die Rahmenbedingungen annehmen und das Beste daraus machen. Sie hätten etwa große Disziplin gezeigt, als es galt, die gestellten Aufgaben bis zur vorgegebenen Frist zu erledigen. Die jungen Leute hätten nicht gejammert, sondern mehr als das Nötige getan. Damit hätten sie die Eintrittskarte in Arbeitswelt und Berufsleben erworben und könnten auf attraktive, nachhaltige Angebote und Chancen bei heimischen Firmen hoffen. Das Handwerkszeug sei vorhanden, jetzt solle es jeder Einzelne für seine Zukunft nutzen und verfeinern.

Ähnlich formulierte es Wolfgang Förtsch. Er nannte die Abschlussfeier ein Berggipfelfest, denn gemeinsam habe man einen gewaltigen Berg erklimmen müssen. Da sei ein ziemlicher Kraftakt gewesen, mit kleinen und großen Steinen, die auf dem Weg lagen. Die Bergführer, also die Lehrer, hätten auch mal Stress gemacht, hätten aber zu ihrer großen Zufriedenheit auch gesehen, wie strebsam ihre Schützlinge das Ziel anstrebten. Er selbst habe dann nach all diesen Erfahrungen den Abschlussprüfungen mit großer Zuversicht entgegengesehen.

„Und jetzt seid ihr oben“, unterstrich der Schulvize. Deshalb seine Anerkennung: „Ihr habt’s drauf.“ Er meinte damit die erworbene fachliche Kompetenz wie auch die Reife der Persönlichkeit durch die Corona-Schulzeit. Und auf dieser Grundlage könne man getrost weitere Berggipfel ansteuern.

Gruppen- und Einzelfotos vervollständigten die drei Abschlussfeiern. Und wie immer wurden die Besten ausgezeichnet. Aus der V 10A glänzten Nico Dauner, Elena Obernöder und Jonas Rebelein mit einem Notendurchschnitt von jeweils 1,71. Nicht minder stark war Lara Böhrer aus der Z 11 (ebenfalls 1,71). Nach vorne gebeten wurde auch Linus Reuter, der in der V 10b mit einem Schnitt von 1,86 herausstach. Schließlich gehörte auch Laura Weber aus der V 10A (Schnitt von 1,86) zu den Geehrten.

Artikel aus dem Altmühlboten vom 30.08.2021 – WOLFGANG DRESSLER